So reden Sie in Leichter Sprache

Endlich ist er fertig: Mein neuer Workshop So reden Sie in Leichter Sprache. Sein Thema klingt simpel in der Theorie, ist aber für viele Menschen ohne weitere Hilfe nicht umsetzbar.

Worum geht es?

Viele Menschen, die bei öffentlichen Stellen und Behörden arbeiten und Publikumsverkehr haben, aber auch andere Einrichtungen wie Bibliotheken, Apotheken, Einzelhandel oder kirchliche Institutionen, berichten manchmal über Schwierigkeiten mit der Verständigung zum Beispiel mit Menschen, die gerade erst Deutsch lernen. Dabei kommt es durchaus immer wieder zu unguten Szenen, in denen beide Parteien unzufrieden und frustriert sind: Beide haben das Gefühl, nicht richtig verstanden zu werden. Und beide Seiten sind überfordert. Die einen, weil ihr Deutsch noch nicht gut genug ist oder weil sie kognitive Schwierigkeiten haben. Die anderen, weil sie nicht wissen, wie sie sich leichter verständlich machen können. Dabei könnte es so einfach sein, wenn man sich einen bestimmten Grundsatz zu eigen macht:

Der Zielgruppe entgegenkommen

Wie war das nochmal? Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg kommen. Oder anders ausgedrückt: Wenn die Zielgruppe uns nicht entgegenkommen kann, müssen wir der Zielgruppe entgegenkommen.

Ein Beispiel:

Stellen Sie sich vor, Sie wollen zum Workshop So reden Sie in Leichter Sprache, sind aber im falschen Saal gelandet. Sie haben keinerlei juristische Vorbildung, finden sich aber unter lauter Juristen wieder, die einem Fachvortrag lauschen. Der Vortrag ist sehr fachspezifisch und für die Mehrheit der Bevölkerung schwer verständlich. Aber das macht nichts, denn die Juristen im Publikum bringen jede Menge Vorwissen mit und kommen dem Fachvortrag damit entgegen. Sie hingegen verstehen nur wenig, weil Sie ja das juristische Vorwissen nicht haben. Nun könnte die Referentin am Redepult leicht sagen: Na ja, wer das Vorwissen nicht hat, ist hier falsch; dem kann ich leider nicht entgegenkommen.

In Leichter Sprache ist das Prinzip genau umgekehrt: Wir wissen, dass unser Zielpublikum uns nicht entgegenkommen kann. Das ist ja das zentrale Merkmal unserer Zielgruppe für Leichte Sprache: Aus all ihren eigenen, individuellen Gründen haben Menschen, die Leichte Sprache brauchen, kein Vorwissen bzw. können es nicht so schnell aufbauen. Also muss die Verständlichkeit eines Textes diesen Menschen entgegenkommen.

Man könnte auch sagen:

Leichte Sprache ist eine Haltung

Sie ist kein Gefallen, kein Geschenk. Sie ist eine Grundeinstellung.

Sie zeigt: Ich erkenne das Verständnisproblem und ich begegne Ihnen respektvoll auf Ihrer Augenhöhe, damit wir uns besser verstehen.

Hat man diesen Grundsatz einmal verinnerlicht, ist es sehr leicht, sich sprachlich individuell auf die Personen vor uns einzulassen: in der Stadtverwaltung während einer Beratung, beim Jobcenter, wenn es um einen Antrag geht, in der Apotheke, wenn jemand medizinische Informationen braucht, und so weiter.

Die Workshop-Inhalte

In meinem Workshop präsentiere ich kurz, worum es in Leichter Sprache geht und wie sie sich entwickelt hat. Dann stelle ich eine Handvoll Regeln vor, die man ziemlich einfach beachten kann, um verständlicher zu reden. Zu jeder Regel gibt es Beispiele und einfache Übungssätze, die die Teilnehmenden selber in Leichte Sprache übertragen. Am Ende werden alle Regeln noch einmal mit einer kleinen Spielrunde vertieft. Eine Frage- und Antwortrunde schließt den Workshop ab und die Teilnehmenden erhalten ein Handout mit den Regeln und Beispielen dazu.

Hier ein paar Stimmen der Teilnehmenden:

  • “Sehr guter, verständlicher Vortrag. Mit guten Beispielen. Hat Spaß gemacht!”
  • “Ich habe Neues mitgenommen und ein Bewusstsein für Leichte Sprache erhalten.”
  • “Die Referentin war fachlich sehr gut und konnte das Thema sehr gut vermitteln.”

Man muss ja nicht alle Regeln auswendig lernen, aber es hilft, wenn man mit der ein oder anderen Regel, die einem gut liegt, schon mal anfängt. Jede Vereinfachung zählt. Ihr Gegenüber wird es Ihnen danken.

Haben Sie Interesse am Workshop?

Rufen Sie mich gerne an; ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen.

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